Mittwoch, 23. September 2015


"Ich weiß, du versteckst dich. Ich weiß, es gibt einen Teil von dir, den ich einfach nicht erreichen kann. Aber vergiss nicht, ich bin immer noch hier, mit dir. Wann immer du mich brauchst, ich bin da. Werde immer da sein, auch wenn wir uns nicht sehen können."
Das Wesen ist erfüllt von Leben, Spannung, Faszination und Liebe. Aber wie lange wartet man um seines gleichen zu finden ? Wie lange lernt man ohne Wissen zu erlangen ? Wie lange lebt man ohne zu leben ? Ganz gleich was man tut, alles hat einen Sinn. Ohne es zu wissen schwingen unsere Gedanken im Einklang mit unserem Körper, wir lächeln weil wir das universelle Mysterium erblicken und wir weinen wenn wir den Schmerz der Welt erleiden. Das Fenster unseres Seins blickt in die Ferne , in die Vergangenheit, aber zu selten ins Hier und Jetzt. Vieles schwebt vorbei, ungreifbar, verflogen, verloren. Vielleicht entsteht alles aus dem Nichts und wir sind am Rande der Auslöschung, und doch sind wir da - jeder ist unvergänglich und rein. Strahlend wie die Sonne, glitzernd wie der Mond und ohne Ende, wie das Universum.
Er wacht auf. Flackern, Silhouetten, Stimmen, Piepen, Schmerz. Eine Welle der Reize ergießt sich auf ihn, undankbar und verheerend. Er will nichts tun. Zurück in die Weite, zurück zum Himmel und dem Mond. Auf die Erde schauen wie eine verlorene Seele, weit über dem allem schweben und sich vergessen. Er spürt die erneute Last seines Körpers, seine Zellen die nach Leben schreien, nach Zuwendung und Fürsorge, seine zitternden Muskeln, seine feuchten Augen. Alles verschwommen, vernebelt und weit entfernt. Das Atem hört nicht auf, will nicht aufhören, gefangen in Grenzen, obwohl doch die Unendlichkeit in uns steckt. Sein Herz schlägt schneller, endlich, er ist wieder da, wir können weiter machen. Aber es gibt kein weiter mehr. Es gibt kein Zurück. Es gibt ihn, jetzt, das war's.
  Er hat gesehen, was er erblicken sollte. Wir sind nicht alleine. Ich bin nicht alleine, ich bin viele, denkt er. Ich war viele. Was bin ich ? Das rhythmische Klopfen in der Brust verrät ihm nichts.
"Ich bin du. Du weinst ein bisschen, so ich auch. Erzähl mir, werden wir befreit sein ? Es zerbrechen Dinge, die wir behalten sollten. Du musst mich nicht rein lassen, ich bin bereit für dich, wenn du Bereit bist."
Er öffnet seine Augen.

Freitag, 21. März 2014

Eine Nacht. Ein Anruf. Ein Leben. Ungewissheit. Sterblichkeit. Hoffnung.
Zahlen, die eine Stimme bedeuten, Lachen, Glücklichkeit und Liebe. Odett sitzt und wartet auf etwas, dass sie nicht zu beschreiben vermag, etwas dass ihr einen Anreiz gibt. Umschlungene Beine trösten nicht. Wasser bricht die Flammen, stürzt sie in ein tobenes Inferno aus dem sie nicht mehr entkommen kann. Sie stürzt und brennt und lebt. Jeden Tag lebt sie und ist tot. Sie ist verloren in Personen, die bleiben, für immer, beständig oder als flüchtiger Schatten der sich im Sonnenuntergang an den eigenen klammert und dann in einer ruhigen Stunde aus dem dunklen See auftauchen den man versuchte zu vergessen, sich an in zurück erinnert und die Masken sieht die auf der Wasseroberfläche schwimmen. Odett blickt auf, sieht sich um. Weint, schreit, stirbt und lebt. Die Zahlen die eine Stimme bedeuten schweigen erdrückend. Sie wird nicht gefunden. "Bleib wach mit mir. Nimm meine Hand, wir finden mich" flüstert sie. Sie hat keine Seele wie du, sie hat eine die sie von dir gestohlen hat. Sie ist tot. Und lebt, durch dich.


Sonntag, 17. November 2013


Nur ein Traum oder tatsächlich Realität ?
Dunkles Blau zieht vorbei, verwogen, vermischt mit Grün. Klar und unerreichbar. Luft, die die Lunge erfrischt, erholt, rettet. Hannah sieht zum Meer. Der Himmel ist in ein verbittertes, trauriges Blau getaucht. Schleichende Zuflucht - Projektionen die man nicht zu sehen vermag. Dinge, die verschwinden wenn man sie ansieht, die doch da sind. Gefühle, die unerklärlich sind.
Man sieht den herunter prasselnden Regen am Horizont. Wasser zu Wasser. Ein sich bewegender Schleier, tanzend bewegt er sich leicht im Wind. Die Wellen toben und rauschen aus voller Kraft, beinahe so als wollten sie flüstern. Nur ganz leise, unverständlich. Doch war es ihr verständlicher als alles andere in der letzten Zeit. "Ich kenne nicht die Monster die dir begegnet sind, aber ich versuche die zu vergessen, die mir begegnet sind." sagt sie leise, wimmert. Tränen in den Augen. Wasser zu Wasser. Alles geschieht und eben nichts geschieht. Und Nachts liegen wir im Bett und denken über das Warum nach, das wie, das ob, das wenn, das Unmögliche. Alles ist vergänglich, selbst das Meer. Hannah blickt auf das Meer, dreht sich um, verschwindet. Die Wellen flüstern und niemand versteht sie.